Zwischen Instinkt und Vernunft
ist jedes Handeln - privat wie geschäftlich -
Ethik unterworfen

K5 - Information 1 l 2023

Hütet euch vor jeder Habgier.
                       
Denn Leben, Mut und Frieden wird uns Menschen nicht zuteil,
weil wir viel Geld und Besitz haben.

In unserem Brief gehen wir auf ein mutiges Beispiel ein,
das uns eine positive Entwicklung aufzeigt.

 

Die Gier nach Gütern und Macht ruiniert das Zusammenleben


Manche Menschen können nicht reich werden, ohne habgierig zu sein. Denn für Habgierige besteht der Sinn des Lebens darin, mehr Besitz zu raffen, ohne Sinn und Vernunft, ohne Ende und Ziel, ohne Rücksicht auf andere Menschen; Besitz, um des Besitzes willen.
Wie ist das Verhältnis zwischen denen, die Macht haben, und denen, über die sie Macht haben?  Die Herrscher der Völker herrschen gegen sie. Es ist ein Missbrauch der Macht, eine Kakokratie, eine Herrschaft des Schlechten.

Es waren nie die Barmherzigeren, Besseren, Gütigeren und Liebevolleren, denen es nach Macht über andere gelüstete. Es waren stets die Unbarmherzigeren, Schlechteren, Gehässigeren und Liebloseren, die danach gierten, getrieben von der Gier nach Geld und Macht.

Dass es so ist, ist offenkundig, wie die Weltgeschichte beweist. Es hat sich dadurch, dass die Regierenden seit einiger Zeit von ihren Völkern durch Wahlen an die Macht gebracht werden, nicht in dem Maß geändert, dass eine Herrschaft des Guten, dabei herausgekommen wäre. Das zu erwarten, ist auch, solange die Menschen sind, wie sie sind, eine Illusion: etwas, worauf die Völker immer wieder hereinfallen.
Erfreulicherweise gibt es auch Ausnahmen. Die neuseeländische Premierministerin, Jacinda Ardern, zeigt, wie Politik auch sein kann. Sie tut das, indem sie geht. Von der Macht lassen, ohne dass es jemand fordert. Die Bolsonaros und Trumps, aber auch alle demokratisch legitimierten Sesselkleber dieser Welt mögen sich die Augen reiben.
„Ich gehe nicht, weil es hart war. Dann wäre ich nach zwei Monaten schon gegangen“ sagt sie in ihrer Rücktrittsrede. „Ich gehe, weil dieser Job Verantwortung heißt. Und die bedeutet, dass du weißt, ob du noch die richtige Person bist, um zu führen“
Dass Politiker und Politikerinnen Entscheidungen treffen sollen, die ihren Landsleuten dienen, ist ein schöner Stehsatz. Dass es jemand tut, auch wenn es bedeutet, sich selbst aus dem Rampenlicht zu nehmen, verstehen nur wenige. Deshalb ist Jacinda Arderns Abgang so stark.
Unkonventionelle Entscheidungen sind seit ihrem Amtsantritt ihr Markenzeichen. Hinzu kommt, dass die inzwischen 42-Jährige eindrucksvoll demonstriert hat, dass sich Empathie und Politik nicht ausschließen. Fürs Regieren brauche man einen vollen Tank und noch ein bisschen in Reserve für die unerwarteten Herausforderungen, erwähnte sie in ihrer Rede.

Jeder von uns kann beitragen, dass die Herrschaft des Guten in unserem Bewusstsein, in unserer Gesellschaft wächst.